Spontaner Secret-Gig in Rostock

Moin Leute!
Wie einige vielleicht mitbekommen haben, durften wir Sonntag in den Genuss kommen, einen "Secret-Gig" in Rostock zu spielen. Aber erst einmal die Geschichte, wie es überhaupt dazu kam:
Samstag waren wir zu Besuch in Lübeck, es gab ein schönes Konzert auf einem Bauwagenplatz. Ebenfalls dort anwesend: Die Jungs von Ruhestöhrunk. Nach einem netten Plausch erzählten sie uns von einer Gegenveranstaltung zur Hanse-Sail, umsonst und draußen, und vor allem: Ohne Anmeldung! Und zack haben wir uns gedacht, da machen wir gleich mal mit.

Also ging es Sonntag dann ab nach Rostock, zur sogenannten "Assi-Sail". Unser Anliegen war es aber weniger, gegen die kommerzielle Hanse Sail zu protestieren, als eher einen Freiraum für alle zu schaffen, die sich gegen eine Kommerzialisierung von Veranstaltungen, Musik und ganzen Stadtteilen stellen. Viel zu selten gibt es heute noch die Möglichkeit, auch ohne große finanzielle Mittel, mit Gleichgesinnten Zeit zu verbringen, ohne dass der Veranstalter im Hintergrund nur Dollar-Noten in den Augen hat. Stattdessen werden ganze Stadtteile, die für ihre alternative Szene bekannt sind, durch Bars, Cafés und anderen Schicki-micki-Läden zu Anziehungspunkten für Yuppies und pseudo-alternative Menschen. Leidtragende sind meist die Anwohner, die durch die Aufwertung des Stadtteils mit stetig steigenden Mieten zu kämpfen haben und zusehen müssen, wie ihr Zuhause zu einer Eventmeile umgebaut wird.

Dies gilt als Beispiel nicht nur für das Hamburger Schanzenviertel, sondern auch in Rostock für die KTV. Aber zurück zum eigentlichen Thema. Ca. 100 Leute fanden sich dann nach Ankündigungen auf Facebook, nach vielen Telefonaten und noch mehr SMSen in der Nähe des Matrosendenkmals am Stadthafen ein. Da immer davon ausgegangen wurde, dass die Veranstaltung von den Bullen geräumt wird, gab es für die Bands ein sehr nettes Konzept. Es wurden abwechselnd drei Songs gespielt, sodass jede Band auch garantiert zu ihrem Auftritt kam. Eine gewisse Prise Chaos darf natürlich bei einer solchen D.I.Y.-Veranstaltung nicht fehlen, so wurden Sänger mit kapitulierender Stimme ratz fatz von Besuchern ersetzt und Pausen zwischen den Bands gab einigen Gästen auch noch die Möglichkeit, sich bei einer kleinen Karaoke-Einlage zu beweisen. Geräumt wurde die Veranstaltung übrigens nicht, sodass die Party dann entspannt irgendwann abends beendet wurde.

Abschließend möchten wir uns bei allen spielenden Bands, bei den für eine solche Veranstaltung zahlreichen Besuchern und natürlich bei der Band Ruhestöhrunk für die Einladung bedanken. Wir sind gerne wieder dabei.