Sonntag, 24. März 2013

Impressionen aus Güstrow und Hamburg

Ahoi zusammen,

wir berichten euch heute einmal über ein Wochenende der politischen Art. Wir waren nämlich Samstag in Güstrow und Hamburg unterwegs.

Güstrow - Rassisten stoppen!

In Güstrow meldete die NPD für den Samstag eine Demonstration gegen das geplante Asylbewerberheim Güstrow-Dettmansdorf an. Diesem Ruf folgten ca. 250 Neonazis aus MV und Berlin.
Ca. 300 Menschen protestierten gegen die Nazi-Demo unter dem Motto "Rassisten stoppen!". Einigen von ihne gelang es, eine Sitzblockade am jüdischen Friedhof zu errichten. Durch diese Blockade und durch die eher schwach besetzten Polizeikräfte (es spielte schließlich Hansa Rostock gegen Darmstadt an dem Wochenede, hochbrisant!) durften die Nazis dann mitten auf der Strecke umdrehen und wieder zurücklaufen.

Sitzblockade am jüdischen Friedhof (Quelle: Kombinat Fortschritt)

Auf ihrer Route zeigte sich die NPD mit Parolen wie „Wir kriegen euch Alle!“ (gerichtet an die Asylbewerber) oder "Deutschland den Deutschen - Ausländer raus" natürlich von ihrer "besten" Seite.

Genug Winterspreck ist bei den Nazis vorhanden (Quelle: Kombinat Fortschritt)


Für einen Ort wie Güstrow, der eher weniger antifaschistisch geprägt ist, lässt sich der Protest als Erfolg werten, an den man anknüpfen kann.

Einen ausführlichen Bericht und einige Fotos gibt es bei Kombinat Fortschritt.

Hamburg - Nazis einseifen

Auch in Hamburg war Samstag einiges los. Direkt vor unserer Haustür meldete die "Bürgerbewegung Pro Deutschland" eine Kundgebung an. Thema: Protest gegen den Umbau einer brach liegenden Kirche zur Moschee.

Bei einer Bürgerbewegung geht man eigentlich davon aus, dass auch Bürger dahinterstehen, handgezählte 16(!!!) Nazis sprechen hier aber eine deutliche Sprache.
Bereits früh wurde der komplette Bereiche rund um die Kirche abgesperrt. Hamburger Gitter und diverse Bullenreihen verhinderten so einen direkten Zugang zum Kundgebungsort.

Absperrung zur Kirche, die zur Moschee umgebaut werden soll
Nach einiger Zeit wurden dann die Teilnehmer der Kundgebung gesichtet, die von den Bullen zur Kundgebung geleitet werden sollten, merkwürdiger Weise genau durch die Proteste hindurch - das konnte ja nicht gut gehen. Schnell wurden die Nazis von den Bullen aus Sicherheit eingekesselt, die Gegendemonstranten, 700 an der Zahl, kesselten ihrerseits die Bullen ein.

16 Pro Deutschländer von Bullen und Gegendemonstranten eingekesselt

Da in Hamburg noch einige cm Schnee liegen, ließ man es sich nicht nehmen, die Nazis kräftig einzuseifen. Grob geschätzt 15Minuten lang prasselten Schneebälle auf die Nazis ein, ehe sie zurück zur U-Bahn geleitet wurden. Die Bullen, selten planlos agierend, haben dann verpeilt, dass die Nazis ja gar nicht mit der U-Bahn fahren sollen. Demnach ging es noch einmal durch die Gegendemonstranten durch zu einem Polizeitransporter, der fluchtartig die Szene verließ.

Nazis werden von Bullen in Sicherheit gebracht
Letztendlich war es ein nicht ganz so erfolgreiches Wochenende für die Nazis im Norden. In Güstrow wurde die Route verkleinert, in Hamburg kamen sie gar nicht erst zu ihrer Kundgebung.

So soll´s sein und so darf es gern weitergehen.

Bis denne,
Eure Pulvertoast-Aktivisten von der Front